Welche drei Arten der Barrierefreiheit gibt es?
Neben räumlicher Barrierefreiheit gibt es auch andere Bereiche des Lebens, in denen Barrieren abgebaut werden müssen, etwa durch mehr:

  • Barrierefreie Informationen,
  • Barrierefreie Kommunikation (z. B. Leichte Sprache),
  • Digitale Barrierefreiheit im Internet.

Barrierefreiheit heißt, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind.Barrierefrei bedeutet im Grunde genommen, dass sich Menschen mit Einschränkungen in der Öffentlichkeit und privatem Raum so bewegen können, ohne andere Menschen um Hilfe bitten zu müssen. So will es das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).

Was ist das Ziel der Barrierefreiheit : Ziel des barrierefreien Bauens ist, einen Lebensraum so zu gestalten, dass sowohl dem Bedarf von Menschen mit Behinderungen, als auch den Realitäten des älter Werdens und den damit verbundenen Funktions- und Fähigkeitseinschränkungen Rechnung getragen wird.

Ist barrierefrei gleich behindertengerecht

Öffentlicher Bereich von Wohngebäuden: Bei der Infrastruktur des Gebäudes schließt der Begriff „barrierefrei“ automatisch auch die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer ein, ist also gleichbedeutend mit „rollstuhlgerecht“. Das gilt für Zufahrtswege, Garagen, Flure und den Bereich bis hinter die Wohnungseingangstür.

Ist Barrierefreiheit ein Menschenrecht : Tagung zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht, auf dessen Umsetzung Millionen Menschen nach wie vor warten. In Deutschland gibt es seit 2002 das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).

Die Höhe einer barrierefreien Tür beträgt nach DIN-18040 mindestens 205 Zentimeter. Rollstuhlgerechte Türen müssen eine Breite von mindestens 90 Zentimetern aufweisen sowie einen Anfahrbereich von 50 Zentimetern neben dem Türgriff. Türen, die bereits beim Einbau barrierefrei angelegt werden, sind „freischwebend“.

Nur in Gebäuden, die mindestens 3 Wohnungen haben, müssen Wohnungen barrierefrei nutzbar und zugänglich gestaltet werden. Die Verpflichtung zur Barrierefreiheit betrifft dann alle Wohnungen eines Geschosses. Wohnungen in weiteren Geschossen müssen nicht barrierefrei sein.

Was gehört alles zur Barrierefreiheit

Zum Thema „Barrierefreiheit“ gehört unter anderem die medizinische Versorgung (zum Beispiel barrierefreie Arztpraxen), barrierefreie Mobilität, aber auch allgemein barrierefreie Angebote von Produkten und Dienstleistungen – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich.Wesentliche Kriterien einer barrierefreien Wohnung nach DIN 18040-2

  • Gehwege: Mindestens 1,20 Meter breit, schwellenlos, gut befahrbar, gut beleuchtet, mit Orientierungshilfen.
  • Rampen: Mindestens 1,20 Meter breit, mit beidseitigem Handlauf und Radabweiser, maximal 6 Prozent Steigung.

Ein Gebäude ist nicht barrierefrei, wenn es zwar zugänglich ist, aber Rollstuhlfahrer nicht durch den Haupteingang, sondern durch einen Nebeneingang hinein müssen.

Barrierefreie Mobilität

Unter barrierefreier Mobilität wird die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Infrastruktur sowie öffentlicher Verkehrsmittel für alle Menschen – auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität – verstanden.

Welche Gesetze regeln die Barrierefreiheit : Behindertengleichstellungsgesetz ( BGG )

Der Abschnitt 2a des BGG (insbesondere § 12 a und § 12 d) regelt explizit die barrierefreie Informationstechnik öffentlicher Stellen des Bundes.

Was ist der Unterschied zwischen barrierefrei und behindertengerecht : Eine barrierefreie Küche verfügt über mindestens 1,20 m Platz vor allen Küchenmöbeln. Soll die Küche die Anforderungen an Begriff “rollstuhlgerecht” erfüllen, erhöht sich der Platzbedarf auf 1,50 m. Wie im Bad, müssen auch hier Nutzflächen wie die Arbeitsplatte unterfahrbar sein.

Wo ist Barrierefreiheit Pflicht

Gemäß BGG müssen öffentliche Stellen des Bundes im digitalen Bereich folgendes barrierefrei gestalten: Websites (inklusive Intranets und Extranets), Apps sowie elektronische Verwaltungsabläufe ( vgl. § 12a Absatz 1 BGG ).

Hier gilt: Barrierefreiheit im öffentlichen Raum bezieht Rollstuhlfahrer mit ein. Auf das private (Wohn-)Umfeld trifft das hingegen leider nicht zu. Die Anforderungen an diesen Bereich sind anders – barrierefrei bedeutet hier nicht gleich rollstuhlgerecht.Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wird es ab Juni 2025 Pflicht: Wer über eine Website elektronische Dienstleistungen anbietet – sei es z.B. eCommerce oder die Kontaktaufnahme für ein Kundengespräch –, ist dazu verpflichtet, die Website barrierefrei im Sinne des Gesetzes zu gestalten.